Der Schützenverein trägt seinen Namen vom „Märchenkönig“ Ludwig II., dem im Gründungsjahr 1911 zum 25. Todestag gedacht wurde. Schriftliche Unterlagen hierzu sind leider nicht vorhanden. Erst im 1949 angelegten Protokollbuch findet sich der Hinweis, dass der Verein nach den Kriegsjahren wieder ins Leben gerufen wurde und den Namen „König Ludwig II.“ beibehielt.
Das Vereinslokal war die Gaststätte Gump. Geschossen wurde zunächst auf zwei Schießständen von der Wirtsstube ins Nebenzimmer, später im großen Saal auf vier Ständen. Der Neustart verlief holprig: In den ersten Jahren musste wegen Differenzen jährlich ein neuer Vorsitzender gewählt werden. Erst ab 1953 brachte Vorsitzender Bernhard Schiffmann sen. Kontinuität in die Führung.
1955 ließen sich die König-Ludwig-Schützen als einer der ersten Vereine im Schützengau Wertingen eine Vereinsfahne anfertigen. Gemeinsam mit dem Gesangsverein „Harmonie“ fand eine große Doppelfahnenweihe statt. Beim Preisschießen nahmen zahlreiche Schützen aus der Umgebung teil. In diesem Jahr wurde auch die erste Schützenkette angefertigt, die Schützenkönig Anton Gollinger beim Festumzug präsentierte.
Ab 1956 wurde mit den Vereinen Hohenreichen und Langenreichen das „Reichenbachpokalschießen“ durchgeführt, das bis 1968 bestand. Im selben Jahr erhielt auch die Jugend eine eigene Schützenkette.
Mit der Einführung von Rundenwettkämpfen im Gau Wertingen ab 1969 stieg die Zahl der Wettkämpfe deutlich. Hirschbach startete in der untersten Klasse. Nach dem Ende des Reichenbachpokals wurde ab 1969 mit den Vereinen aus Blankenburg und Wortelstetten das „Drei-König-Pokal-Schießen“ eingeführt, das jedes Jahr am 6. Januar stattfand.
Ein großer Einschnitt kam 1977: Das Gasthaus Gump schloss seine Türen. Übergangsweise stellten die Frohsinn-Schützen Hohenreichen ihr Schützenheim zur Verfügung. Schon 1978 begann der Umbau des alten Schulgebäudes, das am 3. Februar 1979 offiziell eingeweiht wurde. Dort standen vier elektrische Zugstände zur Verfügung.
1981 wurde das 70-jährige Gründungsfest gefeiert. 1983 folgte die Renovierung und Neuweihe der Vereinsfahne. 1986 begann der Ausbau der Schießstätte, und am 14. November konnte der erste Schuss durch 2. Bürgermeister Alfred Sigg abgegeben werden. Nun standen acht elektrische Stände bereit.
Am 6. und 7. Juli 1991 wurde das 80-jährige Jubiläum gefeiert. Höhepunkt war ein Festumzug mit 37 Vereinen und vier Musikkapellen.
1995 übergab Hans Gundacker nach 21 Jahren sein Amt an Erich Vogler jun. und wurde Ehrenvorstand. 1996 fand der erste Sommerbiathlon statt, 1997 nahmen bereits 27 Mannschaften teil. 1999 wurden die Damen Meister in der Gauoberliga, Franz Englisch wurde Gauschützenkönig.
2000 richtete der Verein den Gauschützenball in der Turnhalle Wertingen aus. 2001 folgte das 90-jährige Jubiläum mit Biathlonwettbewerb. 2004 wurde Ina Ullrich Luftpistolen-Gaukönigin, Josef Deisenhofer 2. Jugend-Gaukönig. 2005 wurde Matthias Leix Jugend-Gauschützenkönig. 2006 richtete der Verein den Gauschützenball in der neuen Stadthalle Wertingen aus.
Vom 13. bis 15. Mai 2011 wurde das 100-jährige Jubiläum groß gefeiert. Bereits im August 2010 hatte ein feierliches Patenbitten beim Schützenverein Hohenreichen und ein Bittgang zum „Herrgöttle von Biberbach“ stattgefunden. Am 13. Juni 2011 nahm der Verein an der Gedenkveranstaltung zum 125. Todestag von Ludwig II. in Berg am Starnberger See teil.
Am 10. März 2020 musste der Schießbetrieb aufgrund der Corona-Pandemie eingestellt werden. Erst zwei Jahre später konnte der reguläre Betrieb wieder aufgenommen werden. Eine geplante Baumaßnahme am Schützenheim musste verschoben und 2023 neu aufgenommen werden.